… Doreen Müller

Foto: Porträt von Doreen Müller.Wie sieht ein typischer Arbeitstag einer Professorin für Diversitätsforschung aus? Was inspiriert die Mitglieder des Instituts für Diversitätsforschung? Womit beschäftigen sich die Alumni des Instituts im Moment?

In der Kategorie „Im Interview mit…“ stellen wir in jedem neuen Newsletter ein derzeitiges oder ehemaliges Mitglied des Instituts vor. Anhand von Interviews soll auf diese Weise die Möglichkeit gegeben werden, sowohl die studentischen und wissenschaftlichen Institutsmitglieder als auch die Alumni näher und vielleicht auch von einer persönlicheren Seite kennenzulernen.

Als nächstes im Interview ist die wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Doreen Müller, die von der studentischen Hilfskraft Nyasha Löhmann Yamegni interviewt wird.

 

NLY: Doreen, du bist seit Oktober diesen Jahres wieder an das Institut für Diversitätsforschung zurückgekehrt. Wie sieht dein Arbeitsalltag im Moment aus?

Doreen Müller: Mein Arbeitsalltag ist sehr abwechslungsreich. Ich pendele im Moment zwischen meinen Aktivitäten als wissenschaftliche Koordinatorin am Institut für Diversitätsforschung, als hauptamtliche Dozentin an der VWA und Berufsakademie Göttingen im dualen Studiengang Soziale Arbeit und als Lehrbeauftragte am Gesundheitscampus Göttingen im Studiengang Soziale Arbeit im Gesundheitswesen. Das ist für mich eine tolle Kombination, weil ich die wissenschaftliche Tätigkeit in der Diversitätsforschung mit viel Lehre in der Sozialen Arbeit verbinden kann. Das macht mir sehr viel Spaß.

 

NLY: Vor ungefähr neun Jahren hast du angefangen, als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut zu arbeiten. Währenddessen hast du dich mit unterschiedlichen Themen und Projekten rund um Diversität beschäftigt. Welchen brennenden Fragen der Diversitätsforschung widmest du dich in letzter Zeit insbesondere?

Doreen Müller: Ich interessiere mich für zahlreiche Themen im Kontext von Diversität und sozialer Ungleichheit. Z.B. beschäftige ich mich schon länger mit der Frage, was eigentlich unter Diversity-Kompetenzen verstanden werden kann und wie sie als berufliche Handlungskompetenzen von Fachkräften bspw. im Sozialwesen weiter entwickelt werden können. Auch der Zusammenhang von Diversität und gesundheitlicher Ungleichheit ist gerade eines „meiner“ Themen: Wie kann das Menschenrecht auf Gesundheit verwirklicht, wie kann gesundheitliche Teilhabe gefördert werden? Wo stehen ungleiche Zugänge zum Gesundheitssystem, Diskriminierung und mangelnde Diversitätssensibilität dem entgegen? In den letzten zwei Jahren habe ich eine Professur am Gesundheitscampus Göttingen verwaltet, im Studiengang Soziale Arbeit im Gesundheitswesen. Dort habe ich im September gemeinsam mit Kolleg*innen aus der Logopädie und der Pflege einen Fachtag organisiert, auf dem wir uns mit Teilnehmenden aus unterschiedlichen Professionen des Gesundheits- und Sozialwesens zu diesen Fragen ausgetauscht haben. Es wurde deutlich, dass es ein großes Interesse an dem Thema und viel Bedarf gibt, hier im Kontext von Forschung, Lehre und Praxis aktiv zu werden!

 

NLY: Worum geht es in deiner letzten Publikation und wer sollte diese lesen?

Doreen Müller: Eine meiner letzten Publikationen ist die Broschüre „Städte der Vielfalt – Städte der Zukunft“, die ich gemeinsam mit Elena Buck und Andrea D. Bührmann im Projekt „Diversität, Teilhabe und Zusammenhalt in der Kommune“ im Rahmen des MWK-Programms „Zukunftsdiskurse“ erstellt habe. Sie richtet sich insbesondere an Praxisakteur*innen auf kommunaler Ebene und zeigt u.a. auf, warum es sich für Kommunen lohnt, sich aktiv mit sozialer Diversität auseinanderzusetzen, welche Handlungsspielräume sie dabei haben und welche Aspekte die Gestaltung städtischer Vielfaltspolitiken unterstützen können.


English Version:

… Doreen Müller

What does a typical working day look like for a professor of Diversity Studies? What inspires the members of the Göttingen Diversity Research Institute? What are the Institute’s alumni currently working on?

In the category „Interview with…“ we introduce a current or former member of the Institute in each new newsletter. By means of interviews, this is intended to provide the opportunity to get to know both the student and academic members of the Institute as well as the alumni more closely and perhaps also from a more personal side.

Next in the interview is research associates Dr. Doreen Müller, who is being interviewed by student assistant Nyasha Löhmann Yamegni.

 

NLY: Doreen, you returned to the Göttingen Diversity Research Institute in October this year. What does your everyday working life look like at the moment?

Doreen Müller: My working day is very varied. At the moment, I alternate between my activities as scientific coordinator at the Göttingen Diversity Research Institute, as a lecturer at the VWA and Berufsakademie Göttingen in the dual degree programme in social work and as a lecturer at the Health Campus Göttingen in the degree programme in social work in health care. This is a great combination for me because I can combine academic work in diversity research with a lot of teaching in social work. That is a lot of fun for me.

 

NLY: You started working as a research assistant at the Institute about nine years ago. During that time you have been working on different topics and projects around diversity. Which are the main issues in diversity research that you have been working on lately?

Doreen Müller: I am interested in numerous topics in the context of diversity and social inequality. For example, I have been working for a long time on the question of what can actually be understood by diversity competences and how they can be further developed as professional action competences of professionals, for example in the social sector. The connection between diversity and health inequality is also one of „my“ topics at the moment: How can the human right to health be realised, how can health be promoted? Where do unequal access to the health system, discrimination and a lack of diversity sensitivity stand in the way? For the past two years, I have managed a professorship at the Göttingen Health Campus, in the degree programme Social Work in Health. In September, I organised a symposium there together with colleagues from speech therapy and nursing, where we discussed these issues with participants from different professions in healthcare and social welfare. It became clear that there is a great interest in the topic and a lot of need to become active here in the context of research, teaching and practice!

 

NLY: What is your latest publication about and who should read it?

Doreen Müller: One of my latest publications is the brochure „Cities of Diversity – Cities of the Future“, which I wrote together with Elena Buck and Andrea D. Bührmann in the project „Diversity, Participation and Cohesion in the Municipality“ as part of the MWK programme „Discourses on the Future“. It is aimed in particular at practitioners at the municipal level and shows, among other things, why it is worthwhile for municipalities to actively address social diversity, what scope for action they have in doing so and what aspects can support the design of urban diversity policies.