Call for Papers „Sagst Du mir, wer ich bin? Praxen der Selbst- und Fremd-Identitätisierung und ihre Folgen“ (Frist für Abstracts: 15.3.22)

Die Zeitschrift für Diversitätsforschung und -management (ZDfm) bittet um Einreichungen für das Jahresheft 2023 zum Thema „Sagst Du mir, wer ich bin? Praxen der Selbst- und Fremd-Identitätisierung und ihre Folgen”.

Gegenwärtig werden Forderungen marginalisierter Personengruppen nach gleichberechtigter Teilhabe an gesellschaftlichen Institutionen sowie einer Umverteilung materieller wie soziokultureller Ressourcen vermehrt unter dem – abwertend gemeinten – Begriff „Identitätspolitik“ diskutiert. Zumeist wird damit unterstellt, dass hier nur Partikularinteressen vertreten werden. Eng damit verknüpft ist in der öffentlichen Debatte häufig der Vorwurf, es gäbe ein strenges Regime unhinterfragbarer politischer Korrektheit. Durch eine solche thematische Rahmung wird der Debattengegenstand gleichermaßen vorgegeben wie auch begrenzt: Im Zentrum steht dabei erstens die Annahme bedeutungsvoller Identitäten, deren Nicht-/Anerkennung zum zentralen polit-moralischen Handlungsmotiv stilisiert wird. Dabei wird, zweitens, die darin eingelagerte Annahme unhinterfragt angenommen, dass wirkmächtige, weil ungleichheitsstiftende Unterscheidungen in der Form von Identitäten zu fassen sind.

Vor diesem Hintergrund wollen wir in diesem Heft grundlegender nach den Praxen der Identifizierung von Differenzen und ihren intendierten wie nicht-intendierten Folgen fragen. Zum einen interessiert uns insbesondere das Spannungsfeld der Identitätsherstellung zwischen Selbst-Identitätisierung und Fremd-Identitätisierung. Zum anderen wollen wir das Aufspüren alternativer Konzeptualisierungen sozialer Differenz(ierung)en jenseits identitätisierender Konzepte mit Individuums- und Gruppenbezug anregen.

Die Auswahl der Beiträge erfolgt in einem zweistufigen Begutachtungsverfahren: Für alle Beiträge wird zunächst um die Einreichung von Kurzzusammenfassungen im Umfang von 400 Wörtern (exklusive Literaturangaben) bis zum 15. März 2022 gebeten. Bis zum 1. April 2022 erhalten Sie eine Rückmeldung der Herausgeber_innen zum eingereichten Artikelvorschlag. Die Langbeiträge müssen dann bis zum 1. September 2022 ausgearbeitet werden, die Kurzbeiträge bis zum 1. November 2022.

Bitte senden Sie die Kurzzusammenfassung sowie Fragen zum Schwerpunktthema an: andrea.buehrmann[a]uni-goettingen.de, l.dobusch[a]ru.nl, thomas.koellen[a]unibe.ch und erol.yildiz[a]uibk.ac.at.

Weitere Informationen können Sie in dem Call for Papers in deutscher Sprache (PDF) finden.


Call for Papers „Are you telling me who I am? Practices of self-identification and other-identification and their consequences“.

The Journal for Diversity Research and Management (ZDfm) invites submissions for the annual issue 2023 on the topic „Sagst Du mir, wer ich bin? Practices of self-identification and other-identification and their consequences“.

A short excerpt from the Call for Papers:
Currently, demands of marginalised groups for equal participation in social institutions as well as a redistribution of material and socio-cultural resources are increasingly discussed under the – pejoratively meant – term „identity politics“. This usually implies that only particular interests are represented here. Closely linked to this in the public debate is often the accusation that there is a strict regime of unquestionable political correctness. Such a thematic framing both defines and limits the subject matter of the debate: Firstly, it centres on the assumption of meaningful identities, the non-/recognition of which is stylised as the central political-moral motive for action. Secondly, the assumption embedded in this is unquestioned: that powerful distinctions, because they create inequality, can be grasped in the form of identities.

Against this background, in this issue we want to ask more fundamentally about the practices of identifying differences and their intended and unintended consequences. On the one hand, we are particularly interested in the field of tension of identity production between self-identity and other-identity. On the other hand, we want to stimulate the search for alternative conceptualisations of social difference(s) beyond identity-identifying concepts with reference to individuals and groups.

The selection of contributions will take place in a two-stage review process: For all contributions, short abstracts of 400 words (excluding references) will first be requested to be submitted by 15 March 2022. You will receive feedback from the editors on the submitted article proposal by 1 April 2022. The long articles must then be prepared by 1 September 2022, the short articles by 1 November 2022.

Please send the short abstract and questions about the main topic to: andrea.buehrmann[a]uni-goettingen.de, l.dobusch[a]ru.nl, thomas.koellen[a]unibe.ch and erol.yildiz[a]uibk.ac.at.

Further information can be found in the Call for Papers in German (PDF).